PRÜFUNGEN


Anlagenprüfung
Feld- und Wasserprüfung
Vollgebrauchsprüfung

VOLLGEBRAUCHSPRÜFUNG

Die VGP erweitert die FuWPrfg. um noch ein Fach, nämlich die Waldarbeit. Die beiden anderen Fächer, Feld- und Wasserarbeit bleiben gleich, werden jedoch noch wesentlich strenger beurteilt.

Bei der Schweißarbeit wird ein Viertelliter Wildschweiß auf 500 Schritte verwendet, mit vier stumpfwinkligen Haken und Wundbettten. Die Fährten dürften nicht jünger als zwei Stunden und nicht älter als sechs Stunden sein. Nach der Pflichtriemenarbeit von 500 Schritten, kann der Führer seinen Hund noch zur Zusatzarbeit schnallen. Die Fährte wird von vornherein um 200 Schritte verlängert, die Schweißmenge um einen Viertelliter vergrößert. Entweder führt der Hund dann als Totverbeller oder als Bringselverweiser den Führer zum Stück. Die Zusatzarbeit beeinflusst die Bewertung der Pflichtarbeit allerdings Seit dem Jahr 2002 wird die Schweißarbeit beim österreichischem Weimaraner Verein ausschließlich als Übernachtfährte geprüft. Aufgrund der vielen Verleitfährten stellt sie somit eine besondere Herausforderung für Hund und Führer dar und benötigt daher auch eine dementsprechende Vorbereitung auf diese Arbeit. Der Hund arbeitet in diesem Fach vollkommen ohne Zwang, der Führer kann sich nur auf den Hund verlassen! Beim Üben selbst ist es besonders wichtig, dass man die Übungsfährten gut sichtbar markiert, denn am nächsten Tag ist sehr schwer zu wissen, ob man jetzt rechts oder links von einem Baum vorbeigegangen ist. Und wenn man es selbst nicht mehr genau weiß, wie soll man dann seinen Hund korrigieren? Auch allzu viele Wiederholungen sind nicht gut, da es für den Hund dann uninteressant wird (wir haben im März angefangen und bis zur Prüfung im Oktober einmal monatlich eine Fährte ausgearbeitet!).

Zusätzliche Fächer sind noch das Stöbern im Wald, bei welchem der Hund die Arbeit der Treiber übernimmt und das Buschieren unter der Flinte des Führers.

Die Fuchsschleppe wird gleich der Haar- und Federwildschleppe angelegt. Das Ende der beiden Haarwildschleppen befindet sich allerdings im Wald - und zwar so, dass der Hund den Führer nicht äugen kann. Er muß also vollkommen von sich aus das Stück aufnehmen und bringen. Abschließend muß der Hund noch einen Fuchs über das Hindernis bringen (Graben, künstliches Hindernis), das Mindestgewicht des Fuchses beträgt 3,5 kg. Alle "Bring-Fächer" sind bei der VGP "Pflichtfächer": das heißt, versagt der Hund in einem Fach, so ist er durch die Prüfung durchgefallen.

Es scheint, also ob die Arbeit mit Fuchs und Schweiß nur noch Kleinigkeiten sind? Viele Hunde nehmen den Fuchs nicht gerade freiwillig. Also sollte man ihm klarmachen, dass er ihn aber nehmen muß! Bei Exon haben wir nur einen Nachmittag gebraucht und nun ist es eine seiner größten Freuden, wenn er mir den Fuchs über das Hindernis bringen darf. Ebenso gibt es bei den anderen Fächern Höhen und Tiefen und man darf nicht vergessen, dass die Fächer der Feld- und Wasserprüfung eigentlich schon perfekt sitzen sollten und es nur noch kleiner Wiederholungen bedarf. Wir haben ein- bis zweimal pro Woche eine Stunde geübt (einmal Gehorsam, dann Schleppen, dann Freiverloren oder Hindernis) und zwischendurch auch mal einen ganzen "Übungstag" eingelegt, aber es gab sehr oft Überraschungen mit denen keiner mehr gerechnet hat. Zum Schluß (und vor allem nach bestandener VGP) kann ich aber nur das bestätigen, was mir mal eine Bekannte gesagt hat: Unsere Weimis wissen ganz genau, wann`s drauf ankommt und man muß ihnen auch einmal vertrauen können!

Weitere mögliche Prüfungen
• Schweißsonderbegleitung (SSP)
• Schweißsonderprüfung ohne Richterbegleitung (SpoR)
• Bringtreueprüfung (Btr)
• Lautstöberprüfung (LSt)
• Verlorenbringen auf natürlicher Wundspur
 


 
Daniela Daniel-Gruber . Ferd. Wedenig Str. 49 . A-9073 Viktring . daniela.daniel@gmx.at